Steinbruch Winnberg
Kalkstein
Die oberste Formation im Winnberger Steinbruch bilden die Kalke des Weißen Juras (Malm Alpha bis Beta), die vor ca. 150 Mio. Jahren abgelagert wurden. Der Kalkstein hat einen Kalkgehalt von bis zu 95 % CaCO3. Nach der überwiegend chemischen Verwitterung durch die Kohlensäure bleibt sehr wenig bodenbildendes Material übrig. Der vorherrschende Bodentyp ist die Rendzina mit einer schwachen humosen Bodenauflage und einem hohen Steinanteil. Durch den hohen Kalkgehalt enthält dieser Boden wertvolle Kalkhumate, die stabile Krümel, ähnlich den Schwarzerden, ergeben. Neben der Bearbeitbarkeit ist die geringe Wasserhaltefähigkeit problematisch. Ähnliche bis gleiche Verhältnisse haben wir im Muschelkalk.
Lehmige Albüberdeckung
Beginnend in der Kreidezeit wurde der Jura mit basenarmen, sandigen bis tonigen Sedimenten überdeckt, die aber größtenteils wieder erodiert wurden. In der Winnberger und Leutenbacher Flur sind noch Kalksteinverwitterungslehme mit einem hohen Tonanteil verbreitet. Diese Schichten wurden in der letzten Eiszeit mit lössartigem Material überlagert, das sich zu sehr fruchtbaren Parabraunerden bis Braunerde-Pseudogleyen entwickelte. Kennzeichnend für diese Auflage ist aber die komplette Entbasung bis Versauerung.
Flugsande
Am Ende der letzten Eiszeit wurden vor dem Albtrauf in einem ehemaligen Flusstal Flugsande aus dem fränkischen Keupergebiet abgelagert. Teilweise wurden diese mittelkörnigen Sande bis auf die Jurahochfläche aufgeweht. Auf diesen Sanden entwickelten sich unter Kiefernwald ausgeprägte Podsole mit einer Eisenortsteinschicht. Wo durch Einschwemmungen geringe Tongehalte vorhanden sind, werden diese Böden auch ackerbaulich genutzt. Bodenverbessernde Maßnahmen durch das Aufbringen von tonhaltigen Materialien von in unmittelbarer Nähe vorkommendem Opalinuston sind denkbar und wahrscheinlich. In Bereichen mit hoch anstehendem Grundwasser wurden auch Flachmoore ausgebildet. Reste von Torf-Humus-Auflagen sind östlich und westlich des Ludwig-Donau-Main-Kanals erhalten.